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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 8077]
Czwiczek, Mathias: Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) und seine Gemahlin Louise Henriette (1627-1667), 1649, GK I 8077. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Anders, Jörg P. (1970 - 1999) (CC BY-NC-SA)
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Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) und seine Gemahlin Louise Henriette (1627-1667)

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Description

Das 1649 entstandene monumentale Bildnis entspricht in seiner Komposition und der ganzfigurigen lebensgroßen Wiedergabe der Dargestellten dem Typus des Staatsporträts. In selbstbewusster Haltung ist der 29jährige Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg neben seiner 22jährigen Gattin innerhalb eines palastähnlichen Ambientes zu sehen. Die Rechte auf die Hüfte gestützt, liegt die Linke auf einem Stock auf. Eine üppige, schwere, rote Samtdraperie überfängt das junge Kurfürstenpaar wie ein Baldachin. Der Kurfürst ist in ein kostbares rotes, goldbesticktes Gewand gekleidet, das der Mode um 1645-1650 entspricht. Über diesem Kostüm trägt er einen ledernen Koller, der zur militärischen Kleidung der Zeit gehörte, darüber eine Schärpe, eine Halsberge und einen modischen Kragen mit weißem Spitzenbesatz und ebensolchen Manschetten. An seiner linken Hüfte hängt sein Degen, während verschiedene Rüstungsteile neben ihm auf seine Funktion als Feldherr verweisen. Sein feder- und perlengeschmückter Hut liegt auf einem mit einem Teppich verkleideten Tisch, auf dem ein grüner Papagei sitzt. In der rechten Bildhälfte erkennt man Kurfürstin Louise Henriette von Brandenburg, eine geborene Prinzessin von Oranien-Nassau, in einem roten, mit Schmuck besetzten Seidengewand und einem silberweißen Rock. Sie befindet sich vor einer Palastarchitektur mit einem Torbogen, der den Blick über eine Terrasse in eine Landschaft mit Gebäuden freigibt.

Nur drei Jahre nach der Eheschließung des Kurfürstenpaares entstanden, verweist das Bildnis auf die besondere Bedeutung der Kurfürstin für das kurbrandenburgische Herrscherhaus. Nicht zufällig lässt der Maler sie den Kurhut in Höhe ihres Unterleibes in Händen halten. Hiermit spielt er symbolisch auf die aktive Rolle der Kurfürstin an, die durch die Geburt von Kindern das Fortleben der Dynastie sichern sollte. Im Jahr vor der Fertigstellung des Bildes, 1648, wurde Kurprinz Wilhelm Heinrich geboren, der bereits im Jahr darauf wieder verstarb. Louise Henriette brachte noch fünf weitere Kinder zur Welt, von denen jedoch nur zwei knapp das Erwachsenenalter erreichen und eines Vater und Mutter überleben sollte. Geschaffen wurde das Porträt von dem aus Böhmen stammenden Maler Matthias Czwiczek. Er hatte bereits seit 1628 unter Friedrich Wilhelms Vater, Kurfürst Georg Wilhelm (1595-1640), als Hofmaler in Königsberg gearbeitet. Kurfürst Georg Wilhelm förderte ihn und finanzierte ihm zu seiner weiteren Ausbildung Reisen nach Frankreich, England und in die Republik der Vereinigten Niederlande. Nach dem Tod des Kurfürsten im Dezember 1640 blieb Czwiczek auch unter dessen Sohn, Kurfürst Friedrich Wilhelm, als Hofmaler in Königsberg tätig. Neben Historiendarstellungen schuf er sowohl kleinformatige als auch viele lebensgroße ganzfigurige Bildnisse von Mitgliedern der kurfürstlichen Familie.

Dr. Alexandra Nina Bauer

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

ohne Rahmen: Höhe: 260.00 cm Breite: 212.00 cm

Literature

  • Börsch-Supan, Helmut: Zeitgenössische Bildnisse des Großen Kurfürsten, in: Ein sonderbares Licht in Teutschland. Beiträge zur Geschichte des Großen Kurfürsten von Brandenburg (1640 - 1688), hrsg. v. Gerd Heinrich, Berlin 1990, S. 151-166 (Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft, 8), S. 156, 3.
  • Frauensache. Wie Brandenburg Preußen wurde, hrsg. v. d. Generaldirektion d. Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Ausstellung, Berlin, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, 2015, Dresden 2015. , S. 169, Farbabb. S. 169
  • Gerson, Horst: Ausbreitung und Nachwirkung der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Haarlem 1942, Repr. Amsterdam 1983. , S. 225
  • Wagner, Wulf Dietrich / Lange, Heinrich: Das Königsberger Schloss. Eine Bau- und Kulturgeschichte. Bd. 2: Von Friedrich dem Großen bis zur Sprengung (1740-1967/68). Das Schicksal seiner Sammlungen nach 1945, Regensburg 2011 (Publikationen des Museum Stadt Königsberg, 5), Bd. 1. , S. 215, Abb. 188
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