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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 5284]
Elliger, Ottmar [der Ältere]: Kurfürstin Dorothea im Blumen- und Früchtekranz, GK I 5284. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Murza, Gerhard (1994) (CC BY-NC-SA)
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Kurfürstin Dorothea von Brandenburg (1636-1689) im Blumen- und Früchtekranz

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Description

Die Darstellung zeigt eine gemalte steinerne Kartusche mit dem Bildnis der Kurfürstin Dorothea von Brandenburg (1636-1689), das von Phantasiefiguren gehalten wird und von einem Kranz aus Blumen und Früchten eingerahmt ist. Man erkennt eine Zusammenstellung von Pflanzen und Früchten der unterschiedlichsten Jahreszeiten, wie sie im 17. Jahrhundert nie zur selben Zeit vorkamen: unter anderem Pfingstrosen, Sonnenblumen, Ackerwinde, eine Schachbrettblume, Tulpen, Rosen, einige Kornähren und Lilien sowie Aprikosen, Orangen, Weintrauben, Erdbeeren, Pfirsiche, Johannisbeeren, Kirschen, Pflaumen und Maiskolben. Ein lebendiges Element stellt die Wiedergabe von einigem Getier im Arrangement dar, unter anderem Schmetterlinge, Falter, Maikäfer, ein Grashüpfer, eine Spinne und eine Eidechse.

Der Typus des gemalten Blumen- oder Früchtekranzes, der eine Historiendarstellung oder ein Bildnis einrahmt, ist traditionell der flämischen Malerei zuzuordnen. Eine besondere Kunstfertigkeit in der Darstellung derartiger Kompositionen erlangte unter anderem der flämische Pater Daniel Seghers. Während er die Blumenarrangements schuf, wurden die Historiendarstellungen oder Bildnisse meist von anderen bekannten Künstlern angefertigt.

Einige vergleichbare Gemälde von Daniel Seghers befanden sich seit den 1640er Jahren in der Sammlung der Oranier, der Familie der ersten Frau des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, Louise Henriette von Oranien-Nassau (1627-1667). Hier hatte der Kurfürst Bekanntschaft mit Seghers‘ Stillleben machen und eine Vorliebe für sie entwickeln können. In den späten 1640er Jahren trat er selbst in Kontakt mit dem Künstler und erwarb ab 1652 vier seiner Gemälde.

Diese Vorliebe spiegelt auch die Darstellung der Kurfürstin Dorothea im Blumen- und Früchtekranz wieder. Der in Göteborg geborene Ottmar Elliger, Hofmaler des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, hatte in der Antwerpener Werkstatt von Daniel Seghers seine Ausbildung erfahren. Anschließend war er einige Jahre in Antwerpen, Amsterdam, Kopenhagen und Hamburg tätig, bevor er um 1670 an den Berliner Hof kam, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1679 blieb. Möglich ist, dass Elliger, wie zuvor sein Lehrer, die Früchte und Blumen schuf, während ein anderer Hofmaler das Bildnis anfertigte. Das um 1670-1679 entstandene Bildnis der Kurfürstin Dorothea im Blumen- und Früchtekranz befand sich bis ins 19. Jahrhundert im Berliner Schloss. Heute wird das Gemälde im Schloss Caputh präsentiert.

Dr. Alexandra Nina Bauer

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

ohne Rahmen: Höhe: 140.00 cm Breite: 114.00 cm – mit Rahmen: Höhe: 155.00 cm Breite: 130.00 cm Tiefe: 7.00 cm

Literature

  • Bartoschek, Gerd: Die Gemälde im Neuen Palais, 2. Aufl., Potsdam 1976. , S. 21, Nr. 132
  • Bartoschek, Gerd: Die Gemälde im Neuen Palais, 3. Aufl., Potsdam-Sanssouci 1979. , S. 21, Nr. 131
  • Berckenhagen, Ekhart: Die Malerei in Berlin vom 13. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert, Tafelband, Berlin 1964, Nr. 105.
  • Der Große Kurfürst. Sammler, Bauherr, Mäzen 1620-1688, Ausstellung, Potsdam, Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1988, Potsdam 1988, S. 32, S. 35.
  • Katalog der Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des siebzehnten Jahrhunderts, Gemälden der holländischen und vlämischen Schule, Delfter Fayencen, Möbeln und Gegenständen der Kleinkunst im Berliner Privatbesitz, Ausstellung, Berlin, Königliche Akademie, 1890, 2. Aufl., Berlin 1890. , S. 15, Nr. 49
  • Parthey, Gustav: Deutscher Bildersaal. Verzeichniss der in Deutschland vorhandenen Oelbilder verstorbener Maler aller Schulen, 2 Bde., Berlin 1863/1864., I. , S. 402, Nr. 1
  • Seidel, Paul: Die Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des XVII. Jahrhunderts in Berlin. Die Beziehungen des Großen Kurfürsten und König Friedrichs I. zur niederländischen Kunst, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 11, Berlin 1890, S. 117-149., S. 130.
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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