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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Skulpturensammlung [Skulpt.slg. 93]
Grupello, Gabriel: Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg (König Friedrich I.), 1692, Skulpt.slg. 93. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Pfauder, Wolfgang (2013) (CC BY-NC-SA)
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Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg (1657-1713, ab 1701 König Friedrich I.)

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Description

Vier Jahre nach dem Tod des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm entstand 1692 in Kleve dieses ganzfigurige Porträt seines Sohnes, des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg (1657-1713), ab 1701 König Friedrich I. in Preußen. Die Komposition des flämischen Bildhauers Gabriel Grupello (1644-1730) verweist auf die 1651/52 entstandene Statue des Vaters, Kurfürst Friedrich Wilhelm, von François Dieussart (vgl. Skulpt.slg. 92). Bei beiden Bildnissen ist das Standmotiv ähnlich ausgebildet. Beide Dargestellten tragen einen neuzeitlichen Harnisch, den Feldherrnstab (bei Friedrich III. abgebrochen) und keine Allongeperücke. Der Helm ist neben bzw. hinter ihrem jeweils rechten Bein am Boden abgelegt. Grupello versuchte allerdings durch den kompliziert angeordneten Kurmantel das Statuarische in seinem Werk aufzulockern. Seiner Darstellung fehlt auch der dem Großen Kurfürsten beigegebene Kurhut. Stattdessen finden sich am Kopf Friedrichs III. Löcher für den ehedem dort eingelassenen Lorbeerkranz, der heute nicht mehr vorhanden ist. Damit schmückte man das Bildwerk, das ja noch den Kurfürsten darstellt, für Friedrichs feierlichen Einzug in Oranienburg während seiner Rückkehr von der Krönungszeremonie am 18. Januar 1701 in Königsberg. Mit der Erhebung des Herzogtums Preußen zum Königreich erlangte der Sohn des Großen Kurfürsten die von den Hohenzollern lang ersehnte Rangerhöhung unter den Reichsfürsten.

Unter König Friedrich Wilhelm I. (1688-1740), Enkel des Großen Kurfürsten, wurde Grupellos Standbild 1717/18 aus Schloss Oranienburg nach Charlottenburg gebracht. Wo und ob es dort öffentlich präsentiert wurde, ist nicht bekannt. König Friedrich II. (1712-1786) stellte es später gemeinsam mit der o.g. Statue des Großen Kurfürsten von François Dieussart auf der gartenseitigen Schlossterrasse auf, wo beide Bildwerke die Reihe von 24 Büsten römischer Kaiserinnen und Kaiser auf hohen Piedestalen rahmten. 1891/93 kamen die Kurfürsten-Standbilder ins Berliner Schloss. 1945 bis 1968 wurden sie in der Gruft des Berliner Doms bewahrt, ehe sie nach Potsdam-Sanssouci gelangten. Gemeinsam waren sie im Unteren Vestibül des Neuen Palais ausgestellt und 1999 in das Schloss Oranienburg versetzt worden.

Silke Kiesant

Material/Technique

Marmor, weiß

Measurements

Hauptmaß: Höhe: 201.00 cm Breite: 102.00 cm Tiefe: 170.00 cm

Literature

  • Boeck, Wilhelm: Ein Denkmal Kurfürst Friedrichs III. von Grupello, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 57, Berlin 1936, S. 247-253, S. 247.
  • Boeck, Wilhelm: Oranienburg. Geschichte eines preußischen Königsschlosses, Berlin 1938 (Forschungen zur deutschen Kunstgeschichte, 30). , S. 65/66, Anm. 3 + 4, T. 16, T. 16
  • Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin. Schloss Charlottenburg, bearb. v. Margarete Kühn, 2 Bde., Berlin 1970, Texbd. , S. 188, Bd. 2, Abb. 849
  • Gamer, Jörg: Das Porträt im Werk Gabriel Grupellos, in: Europäischen Barockplastik am Niederrhein, Düsseldorf 1971, S. 41-50, S. 45, Abb. 8.
  • Hüneke, Saskia: Der Skulpturenschmuck des Schlosses Oranienburg, in: Schloss Oranienburg. Ein Inventar aus dem Jahre 1743, 2001, S. 15-20, S. 19, 20.
  • Kultermann, Udo: Gabriel Grupello, Berlin 1968 (Jahresgabe des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 1968). , S. 63, 196, Abb. 2
  • Kühn, Margarete: Schloss Charlottenburg, Berlin 1955 (Denkmäler deutscher Kunst). , S. 116
  • Petras, Renate: Berliner Plastik im 18. Jahrhundert, Berlin 1954 (Berlin in der Kunst, 4). , S. 25/26, Abb. 9
  • Seelig, Lorenz: Grupellos Porträtstatuen, in: Europäischen Barockplastik am Niederrhein, Düsseldorf 1971. , S. 51-59
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Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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