museum-digital
CTRL + Y
en
Museumsprojekt Kleinmachnow Kleinmachnower Objektgeschichten [KM006]
S-Bahn-Fahrkarte vom ehemaligen Bahnhof Düppel (Museumsprojekt Kleinmachnow CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museumsprojekt Kleinmachnow (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

S-Bahn-Fahrkarte vom ehemaligen Bahnhof Düppel

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Die Stammbahn, erste Eisenbahn Preußens von 1838, verband einst Berlin und Potsdam; der an der Strecke gelegene Bahnhof Düppel-Kleinmachnow wiederum verband später Westberlin mit Kleinmachnow und somit der DDR. Bis zum Mauerbau 1961 war Düppel ein belebter Haltepunkt – im gleichen Jahr wurde die abgebildete Fahrkarte übrigens gekauft und entwertet. Die Rückseite zeigt einen stilisierten S-Bahn-Wagen und den Text »Halten Sie mich sauber«.

Heute ist der Bahnhof Düppel stillgelegt und dschungelartig überwuchert, eine erneute Inbetriebnahme der Stammbahn wird jedoch seit Jahren in Kleinmachnow heiß diskutiert.


Der Objektspender Andreas Lippold verbindet mit der Fahrkarte die folgende Erinnerung:

»Vor dem Bau der Berliner Mauer gelangte man mit der S-Bahn in kürzester Zeit von Kleinmachnow nach Berlin. Mein Vater benutzte sie täglich, um zu seiner Arbeitsstelle in Ostberlin zu gelangen. Für uns Kinder war es aufregend, wenn wir mal mit unseren Eltern S-Bahn fahren konnten. Beim Passieren der Grenze mussten die Erwachsenen bei dem Grenzpolizisten ihre Ausweise vorzeigen, was meist sehr leger gehandhabt wurde und flüssig vor sich ging.
Da bis nach Düppel ein Bus fuhr, der wohl zuvor alle Kleinmachnower Fahrgäste eingesammelt hatte, kamen oft größere Menschengruppen an. Das war für uns Kinder die Gelegenheit: Wir gingen wie selbstverständlich im Pulk zwischen den Erwachsenen mit und gelangten so zum S-Bahnhof Düppel, der ja gleich hinter der Grenze lag. Ohne Fahrkarte sind wir dann die eine Station bis zum Bahnhof Zehlendorf gefahren.
In den Geschäften am Bahnhof haben wir die Verkäuferinnen gefragt: ‚Ham Sie Reklame?‘ Ich erinnere mich noch an ein schönes Werbeheftchen von Schuco, der Spielzeugfirma und an Geschichten mit ‚Lurchi‘, dem gezeichneten Salamander im Katalog der gleichnamigen Schuhmarke. Da wir kein Westgeld hatten, war beides für uns unerreichbar.
Leider habe ich beides nach Jahren mal weggeworfen. Aber man kann ja nicht alles aufheben, sagt jedenfalls meine Frau.«
(Andreas Lippold)

Material/Technique

Papier

Map
Museumsprojekt Kleinmachnow

Object from: Museumsprojekt Kleinmachnow

Seit vielen Jahren wünschen sich die Kleinmachnower*innen ein Museum – so einzigartig wie die bewegte Geschichte des Ortes soll es sein. Lebendig und...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.