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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00654]
„asyk“ (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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„asyk“

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Description

Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Den "asky"-Schmuck der Saryk-Turkmenen kennzeichnen eine reiche Verwendung filigraner Drahtbänder, die mandelförmigen Durchbrüche, sowie die Bekrönung durch die Miniaturausführung eines "tumar"-Amuletts.
Der „asyk“-Rückenschmuck ist Silber mit einigen feuervergoldeten Ornamenten und aufgelöteten Verzierungen. Der herzförmige Teil des Schmuckes ist dabei reicher verziert als der Hals. Der schlichte, silberne Hals des Anhängers ist trapezförmig und seitlich befindet sich jeweils ein rot-orangener ovaler Karneol in einer Fassung (der linke ist oval, der rechte ist achteckig). Am oberen Rand ist ein langer Zylinder befestigt, durch den vermutlich ein geflochtenes, farbiges Band zur Verzierung gezogen werden kann. Über dem rechten Karneol befindet sich auch eine Öse zur Befestigung des Bandes; die Öse beim linken Karneol ist abgebrochen. Der Rand ist umlaufend erhaben und ist mit einem punzierten Punktmotiv verziert. Eine erhabene vertikale Linie mit einer einreihigen Verzierung aus in Schlaufen gelegtem Draht zieht sich durch die Mitte des Anhängers. Auf der Hälfte ist die Linie unterbrochen und dort ist ein ovaler, rot-orangener Karneol in einer Fassung befestigt. Die Feuervergoldungen beschränken sich auf den herzförmigen Teil des Schmuckes. Zwei Vögel sind deutlich zu erkennen. Die restlichen Motive sind vermutlichen auch Vogelmotive, oder Widderhornmotive.

Material/Technique

Silber, Vergoldung, Karneole, graviert, gelötet, gefasst

Measurements

Objektmaß: 17,1 x 12 x 1,2 cm, Gewicht: 189,1 g

Literature

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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