museum-digital
CTRL + Y
en
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00641a,b]
Dolchmesser „pitschak“ mit Scheide „gyn“ (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
1 / 1 Previous<- Next->

Dolchmesser „pitschak“ mit Scheide „gyn“

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Bestimmte Muster und Motive sind auf den turkmenischer Männerschmuck beschränkt und kommen bei dem Frauenschmuck nicht vor. Ein Beispiel davon sind Dreiblattmotive. Der Dolch ist eine persische Arbeit, welche bei den Turkmenen sehr beliebt waren. Im 19. Jahrhundert führten die Turkmenen viele Raubzüge nach Persien, wo sie Sklaven, Frauen und Waffen erbeuteten. Die Schneiden für den persischen Dolch ließ sich der Mann von einem Silberschmied mit Motiven seines Stammes anfertigen. Durch die prominente Position am Gürtel war so für Außenstehende sofort die Stammeszugehörigkeit ersichtlich.
Die Schneide des Dolchmessers „pitschak“ (auch „pyčak“) (a) ist aus Damaszenerstahl gefertigt, der Griff besteht aus Walrosszahn, welcher schon etwas vergilbt wirkt. Der Walrosszahn ist an dem Stahl des Dolches an beiden Seiten mit Nägeln befestigt. Der Zahn umschließt den Stahl nicht komplett und so sind feine Goldtauschierungen auf der schmalen Seite sichtbar, die entweder Kreise oder Gehörnmotive darstellen. Der Griff ist ganz leicht geschwungen und wird zum Knauf etwas breiter. Der Griff schaut fast komplett aus der Scheide. Der Rücken des Dolches ist gerade, die Schneide ist nach vorne spitz zulaufend und leicht gerundet.
Das Holz der Scheide „gyn“ (b) ist reich mit silbernen Applikationen und Punzierungen, sowie mit Niello verziert. Die Technik des Niello bezeichnet eine Verzierung auf Silber, seltener Gold, die in eingravierten oder durch Stahlplatten eingepressten, mit einer Art schwarzer Farbmasse ausgefüllten Zeichnungen besteht. Die Scheide ist konisch geformt, das spitze Ende bildet ein facettierter, spitzovaler Aufsatz. Seitlich am oberen Drittel der Scheide befindet sich eine angelötete Öse, in der ein Ring befestigt ist. Das untere Drittel ist mit Silberdraht eng umwickelt. Darauf folgt das Niello, welches mehrmals von dünnen Drahtreihen unterbrochen wird. Die große, mit Niello verzierte Fläche zeigt sich windende Darstellungen von Ranken und Blumen. Der Hintergrund wirkt mattiert. Die vorletzte Reihe vor der Scheidenöffnung zeigt silberne, erhabene Verzierungen, bei denen es sich im Gehörnmotive handeln könnte. Die Motive der kleineren, mit Niello verzierten Zwischenräume könnten eventuell Mondphasen darstellen, als Symbol des Lebens und der Wiedergeburt.

Material/Technique

Dolch: Damaszenerstahl, Goldtauschierung, Walrosszahn, Scheide: Holz, Silber, Niello

Measurements

Objektmaß: 35,3 x 5,7 x 3 cm, Gewicht: 516,3 g (gesamt), a) 29,2 x 3,8 x 3,2 cm, 194,2 g b) 29,4 x 3,6 x 5,4 cm, 325 g

Literature

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Map
Created Created
1701
Persians
Iran
Created Created
1901
Turkmen people
Bukhara
1700 1927
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.