Das Amulett wurde nach dem Pfeil- und Bogenmotiv „ok yay“ (auch „ok jaj“) benannt. Das Amulett wird auf den Rücken der Knabenkleider genäht und soll seinen jungen Träger zu einem guten Jäger und Krieger machen. Es handelt sich dabei um typische Motive für Jungenschmuck, da Pfeil und Bogen die Wehrhaftigkeit des nomadischen Reiterkriegers repräsentieren. Kinderschmuck hat in erster Linie eine magische Schutzfunktion, so soll das Amulett vermutlich auch vor dämonischen Angriffen aus dem Hinterhalt schützen.
Die Form eines Bogens spiegelt sich in dem Amulett wieder. Der Schmuck ist großflächig teilvergoldet und die Motive am oberen Rand sind zweireihig durchbrochen gearbeitet. Die oberste Reihe bilden vergoldete freistehende Widderhornmotive. Drei silberne Ösen sind in gleichen Abständen zueinander angelötet. Die zweite Reihe bilden durchbrochen gearbeitete, geschwungene, senkrechte Wasserzeichen. Das letzte Wasserzeichen auf der rechten Seite ist horizontal angeordnet, wodurch ihm eine Signifikanz zuteilwird, die nicht zu deuten ist. Die geschwungene, bogenförmige Platte wird von gravierten, teilvergoldeten Wassermotiven geziert, deren Anordnung die Bogenform betonen. In der Mitte prangt ein ovaler, rotorangener Karneol in einer silbernen Fassung. Darunter befindet sich eine silberne Pfeilspitzenform. Neun Fuchsschwanzketten mit Anhängern sind in Ösen befestigt und hängen herab. Vier der Anhänger sind flach und ungeprägt, die anderen sind gewölbt und mit schlichten Linienprägungen verziert.
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