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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00610]
Rückenschmuck „asyk“ (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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Rückenschmuck „asyk“

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Description

Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Die „asyk“-Platte ist großflächig mit feuervergoldeten Ornamenten verziert und wird zudem von drei gefassten Karneolen geschmückt. Der Hals des Anhängers ist eckig und am oberen Rand ist eine lange Röhre befestigt, durch die ein geflochtenes, grün-weiß-blaues Band zur Verzierung gezogen ist. Dieses Band ist in den Ösen rechts und links über den Karneolen befestigt. Auf der Röhre befindet sich in der Mitte eine angelötete Öse. Die beiden ovalen Karneole sind horizontal doppelreihig durchbohrt, wodurch die horizontale Orientierung betont wird. Der silberne Rand ist umlaufend erhaben, aber schmucklos. Zentral prangt auf der Fläche ein orangener, ovaler Karneol in einer Fassung, die auf einer floralen, vergoldeten Applikation sitzt. Die feuervergoldeten Ornamente betonen die Herzform. Vermutlich sind durch sie Ahnen-, Blumen-, und Bergmotive, sowie Wasserzeichen dargestellt.

Material/Technique

Silber, Vergoldung, Karneole, Garn, gefasst, gelötet, montiert

Measurements

Objektmaß: 22,8 x 15,1 x 1,7 cm, Gewicht: 338,2 g

Literature

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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