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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00608]
Rückenschmuck „asyk“ (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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Rückenschmuck „asyk“

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Description

Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Die „asyk“-Platte ist komplett Silber und hat nur wenige gravierte/punzierte Verzierungen. Der Hals des Anhängers ist eckig und seitlich befindet sich jeweils ein rot-orangener ovaler Karneol in einer Fassung. Am oberen Rand ist eine lange Röhre befestigt, durch die vermutlich ein geflochtenes, farbiges Band zur Verzierung gezogen werden kann. Über den vertikal durchbohren Karneolen in Fassungen befindet sich auch jeweils eine Öse. Der Rand ist umlaufend erhaben und ist mit einem feinen Zickzackmuster graviert; unter der Röhre ist in engen Schlaufen gelegter Draht angelötet. Eine erhabene vertikale Linie zieht sich durch die Mitte des Anhängers. Auf der Hälfte ist die Linie unterbrochen und es ist ein ovaler, rot-orangener Karneol in einer Fassung befestigt. Die Fläche um den Karneol herum ist mit Draht verziert, der beidseitig von einer erhabenen Linie umgeben ist. Die Verzierungen folgen ebenfalls der Form des Ovals und betonen so den zentralen Karneol. An der abgerundeten Spitze der Herzform ist ein kleiner, orangener, ovaler Karneol gefasst, der wiederrum von der gleichen Verzierung wie der zentrale Karneol umgeben ist.

Material/Technique

Silber, Karneole, gefasst, gelötet, montiert

Measurements

Objektmaß: 21 x 14,8 x 1,5 cm, Gewicht: 314,4 g

Literature

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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