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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00601a-c]
„asyk“-Element mit aufgesetztem Motiv eines fliegenden Vogels und zwei Silberröhren aus einem dreiteiligen Zopfschmuck a (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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„asyk“-Element mit aufgesetztem Motiv eines fliegenden Vogels und zwei Silberröhren aus einem dreiteiligen Zopfschmuck

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Description

„asyk“-Element mit aufgesetztem Motiv eines fliegenden Vogels und zwei Silberröhren aus einem dreiteiligen Zopfschmuck. Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Der Zopfschmuck besteht aus drei Teilen, der „asyk“-Platte und den beiden Silberröhren. Die herzförmige Platte ist feuervergoldet, der Rand ist mit silbernem Filigran verziert. Sieben ovale, flache, orange-rote Karneole sind spiegelsymmetrisch in Zargen auf der Platte gefasst. Drei Karneole sind vertikal auf der mit Filigran verzierten Mittellinie angeordnet. Rechts und links sind je zwei Karneole schräg nach unten zeigend angeordnet, wodurch das invertierte Bergmotiv betont, und die Richtung nach unten zur Unterwelt hin verdeutlicht wird. Wasserzeichen befinden sich spiegelsymmetrisch in der Platte, welche bei der Feuervergoldung ausgespart sind. Zur Befestigung der Platte in dem Zopf der Frau ist ein Zylinder angelötet. Auf diesem Zylinder befindet sich ein silberner stilisierter, fliegender Vogel mit einem gefassten Karneol in der Mitte. Die beiden Silberröhren sind gleich gestaltet: an beiden Seiten sind die Ränder mit Filigran verziert, die Mitte ziert eine schlichte, schmucklose silberne Binde und der Länge nach zieht sich eine Lötnaht von einem Rand zum anderen.

Material/Technique

Silber, Vergoldung, Karneole, gefasst, gelötet, montiert

Measurements

Objektmaß a): 17,2 x 9,5 x 0,7 cm, Objektmaß b/c): Länge 4,3 cm, Durchmesser b/c): 1,2 cm, Gewicht a): 86,9 g, Gewicht b/c): 22,6 g (gesamt)

Literature

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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