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Friedrich-Schiller-Universität: Archäologische Sammlungen Sammlung Ur- und Frühgeschichte [G.M.J. 18910]
Maskenfibel von Ostheim (Friedrich-Schiller-Universität: Archäologische Sammlungen CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Friedrich-Schiller-Universität: Archäologische Sammlungen / Beatrice Schneider u. Silvester Tamas (CC BY-NC-SA)
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Maskenfibel von Ostheim

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Description

Die Fibel wurde bereits 1910 in einer Sandgrube im Waldbezirk Höhn nahe Ostheim v.d. Rhön gefunden und vermutlich 1929 an Gustav Eichorn, den Leiter des Germanischen Museums Jena (heute Institut für Ur- und Frühgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena) geschenkt. Bei dem Fundplatz handelt es sich wohl um den Waldbezirk Höhn, 4 km nördlich von Ostheim mit einer kontinuierlichen Besiedlung, dazu Gräbern der Späthallstatt- bis älteren Latènezeit. Vergleichbar der Parsberger oder auch der Glauberger Fibel wird auch die Ostheimer Fibel mit großer Wahrscheinlichkeit aus einem Grab stammen. Die Fibel datiert in die späte Frühlatènezeit, die in das 5. Jahrhundert, vielleicht noch Anfang 4. Jahrhundert v. Chr. zu setzen ist. Die bronzene Fibel ist dreiteilig, die Spirale ist zur Hälfte erhalten, es fehlen Abschlusskugeln, Sehne und Nadel. Der Bronzeguss erfolgte im Wachsausschmelzverfahren. Der Fibelbügel ist mit geometrischen und floralen Motiven überzogen. Der Fuß ist mit einem zoomorphen Kopf verziert, nach allgemeiner Deutung ein Greifenkopf mit aufgerissenem Schnabel und eingerolltem Kiefer. Am Kopfende des Bügels oberhalb der Spirale befindet sich die aus sechs Voluten geformte Maske, die sich aus einer hakenförmig gebogenen Nase, stark betonten Augen, Stirnlocke und stilisiertem Kinnbart zusammensetzt. Neuerdings wurde auf die erstaunliche Ähnlichkeit der Maske mit dem Todesdämon Charun auf etruskischen Darstellungen des 5.-3. Jahrhunderts v. Chr. aus Etrurien hingewiesen. Dies würde einmal mehr die engen Verbindungen der Kelten zum italischen Bereich bezeugen, die gerade in der Späthallstatt- und Frühlatènezeit in vielerlei Hinsicht sichtbar werden. Gerade im näheren Umfeld von Ostheim sind bereits in der Späthallstattzeit, 600-480 v. Chr. eindeutige italische Funde und insbesondere Fibeln zutage gekommen. Dies weist auf die verkehrsgeographisch überaus bedeutsame Lage dieser Region am Tausch- und Handelsverkehr zwischen Franken und Thüringen bzw. Süd- und Mitteldeutschland in der älteren Eisenzeit hin. [Peter Ettel]

Material/Technique

Bronze

Measurements

3,3 x 8,57 x 1,8 cm; 62,6 g

Literature

  • Binding, Ulrike (1993): Studien zu den figürlichen Fibeln der Frühlatènezeit (=Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie; 16) . Bonn
  • Eichhorn, Gustav (1930): Eine Gesichtsmaskenfibel aus Ostheim vor der Rhön, in: Mannus 22-1/2, 120 f. Bonn
  • Fritz, Jörg (2003): Ein etruskischer Dämon in Ostheim? Deutungsversuche einer figürlichen Darstellung auf der Ostheimer Maskenfibel, in: Vorzeitung, archäologische Mitteilungen für Freunde der Vorgeschichte im Rhön-Grabfeld-Kreis, 19. 2002/03. Ostheim v. d. Rhön, S. 39 - 41
  • Jahn, Walter (2006): Beobachtungen an der Ostheimer Maskenfibel, einer reich verzierten figürlichen Fibel der Frühlatènezeit, in: Alt-Thüringen, Bd. 38. 2005 (2006). Langenweißbach, S. 101-108

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-500
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1910
Ostheim
-501 1912
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Die Friedrich-Schiller-Universität Jena unterhält fünf Museen und Gedenkstätten sowie zahlreiche Sammlungen. Diese spiegeln mehr als 450 Jahre...

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