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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Weinmuseum (Sammlungsausstellung) Gemäldesammlung [HMP_1988_0183]
Herbstfest bei Rhodt (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY-NC-ND)
Provenance/Rights: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Kurt Diehl, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
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Herbstfest bei Rhodt

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Description

Der Pfälzer Maler Johann Jakob Serr (geboren 1807 im pfälzischen Rhodt, gestorben 1880 in Heidelberg) malte vor mehr als hundert Jahren dieses Herbstfest. Nach der beendeten Weinlese ziehen die Leserinnen und Weinbergsarbeiter zusammen mit der Winzerfamilie aus dem Weinberg hinaus. Auf dem letzten Mostfaß sitzt, einen Mostkolben in der Hand, die Personifikation des Weingottes Bacchus. Es wird gespielt, getanzt, gelacht, und daneben findet sich auch der beschaulich ernste Ausdruck der Älteren.
Das Herbstfest bei Rhodt’ ist mittlerweile das wohl am häufigsten abgebildete Pfalzgemälde geworden. Immer wieder ziert es Bucheinbände, Fremdenverkehrsprospekte oder Kalenderblätter. Der oft zitierte Wunsch »Fröhlich Pfalz, Gott erhalt’s!« scheint hier Bild geworden zu sein, und lange Jahre führte es auch diesen Titel. »Das Herbstfest bei Rhodt« zeigt Menschen in ausgelassener Stimmung nach getaner Arbeit. Die in der heutigen »Freizeitgesellschaft« allgegenwärtigen Sehnsüchte nach ausgelassener Sorgenfreiheit haben in dem Bild eine Projektionsfläche gefunden, auf der man - je nach dem Standort des Betrachters - zwischen verklärter Vergangenheit und Gegenwart mühelos hin und her pendeln kann. Johann Jakob Serr hat in konventioneller Bildsprache seiner Heimat ein Denkmal setzen wollen. In seiner spätromantischen malerischen Verklärung von bereits damals selten gewordenen Herbstfeiern hat er die bäuerliche Wirklichkeit nicht abgebildet, sondern idealisierend überhöht.Bereits 1857, also zehn Jahre vor der Entstehung des Bildes, hatte der Volkskundler Wilhelm Heinrich Riehl in seinem ethnografischen Werk »Die Pfälzer. Ein rheinisches Volksbild.« festgehalten: »Die Herbstgebräuche sind Ruinen, wie fast alles Altertümliche in der Pfalz. Aber auch diese Ruinen sind noch malerisch gleich den andern ... Nur der reichere Besitzer wird natürlich eine größere Herbstfeier zum besten geben; aber der ganz reiche, fabrikmäßig wirtschaftende Kapitalist kümmert sich hier, wie überall, gar nicht um diesen Volksbrauch.« (Ludger Tekampe)

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

96 x 131 cm

Literature

  • Riehl, Wilhelm Heinrich (1857 (2007): Die Pfälzer: ein rheinisches Volksbild. Stuttgart (Ludwigshafen)
  • Tekampe, Ludger (1993): Weinmuseum. Speyer
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Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Object from: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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