museum-digital
CTRL + Y
en
Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Textilien [T 00005]
Kasel des heiligen Willigis (Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Kasel des heiligen Willigis

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Seit frühchristlicher Zeit trägt der Priester während des Gottesdienstes eigens für diesen Zweck angefertigte Messgewänder. Deren wichtigstes ist die Kasel. Ihre einfachste Form ist die Glockenkasel, die wie der Name bereits sagt, ähnlich einer Glocke in ausgelegtem Zustand einen Halbkreis bildet, der in der vorderen Mitte durch eine Naht geschlossen ist. Auch unsere aus gelbem Seidengewebe bestehende Kasel, die traditionell als Messgewand des Hl. Willigis (Mainzer Erzbischof von 975 - 1011) angesehen wird, ist in dieser Form geschnitten. Sie ist mit einem fließenden Dessin aus gegenläufig aufsteigenden Wellenbändern geschmückt, einem sog. "Spitzovalmuster". Die Musterung, die hier außergewöhnlich groß ausfällt, wirkt fast wie eingeritzt, daher werden solche einfarbigen, gemusterten Seidenstoffe auch treffend als "geritzte" Seiden bezeichnet.
Der um das Jahr 1000 hergestellte Stoff der Willigiskasel dürfte im Vorderen Orient, vermutlich in Syrien, gewebt worden sein. Ob der Kaiser von Byzanz der Auftraggeber war und ob die byzantinische Prinzessin Theophanu (972 - 991), die Frau Otto II., den Stoff aus ihrem Brautschatz nahm und an Erzbischof Willigis, den Erzieher ihres Sohnes Otto III. verschenkte, ist nicht näher zu belegen. In der Regel kamen aber solch außerordentlich kostbare Seidengewänder nur den Angehörigen des Kaiserhauses und den ranghöchsten (Kirchen-)Fürsten des Reiches zu.

Material/Technique

Geritzte Seide, goldgelbes Seidenfutter

Measurements

Rückenhöhe 165 cm; Durchmesser 313 cm

Literature

  • Schorta, Regula (2001): Monochrome Seidengewebe des hohen Mittelalters. Berlin
Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum

Object from: Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum

Durch den doppelgeschossigen gotischen Kreuzgang des Domes gelangt man in das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz sowie die angeschlossene...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.