"Der sich selbst besingende Held.
Abschrift für Tischbein
Kampasge.
Mit Ihrem Pinsel, Ihrem kühnen
Beherrschen Sie, wie Er, die Welt!
Sie wißen daß er nur von Ihnen
Gemalt seyn will! Sie sind ein Held
In Ihrer Kunst, wie Er in seiner!
Apollos
Ach! gegen Ihn bin ich ein Kleiner
Kampasge
Sie sind ein großer, ganz wie Er!
Apollos
Wär‘ ich ein großer, ganz wie, Er
Nun ja, so könnt‘ ich in den Kriegen,
Mit meinem Herzen, auch besiegen!
Kampasge
Das können Sie, Sie sind ein Held!
Apollos
Vielleicht wohl, ach! wenn in der Welt
Kampasgen nicht zu finden wären!
Kampasge
Sie schertzen Freund!
Apollos
Die Schönheit ehren
Und lieben ist des Malers Pflicht!
Kampasge
Sie lieben nun wohl eben nicht!
Apollos
Eines wie das andre!
Kampasge
Wie Sie‘s meynen,
So mag’s wohl seyn! Ich wüßte keinen,
der‘s beßer wißen könnt, als Sie!
Apollos
Madame! Die Philosophie
Verläßt mich! Haben Sie die Gnade
Mich zu verlaßen!
Kampasge
Die kann ich
Nicht haben! Liebe bindet mich,
Sie kommt ja von der Nachtparade
Mit ihm: _ da kommt Er!
Alexander
Ganz getroffen!
Das sind Sie! _ Herz und Stirn ist offen,
So treffen kann Sie Einer nur!
Du bist Vertrauter der Natur
Apollos! _ Wie die Eine Sie!
Bist du in meiner Monarchie
Der Eine!
Apollos
Alexander sagt’s,
Er lügt nicht! Sein Apollos wagt’s
zu glauben! Aber dieser Eine
Wagt’s nicht zu sagen: daß er keine
Der Frauen sah in ihr so schön,
Wie da sie seine Augen sehn!
Alexander
Apollos, Eine Frage! Die [sic!]
Die eine kleine: Liebst du Sie
Apollos
Wie Alexander!
Alexander
So verliert Kampasge wenig!
Apollos
Er regiert
Sich selbst! Er opfert seine Liebe
der meinigen! Er bleibt mein Held,
Ach, wenn ich doch sein Maler bleibe!
Kampasge, Herzbezwingerin!
Er ist, der Helden Held ist Er!
Ha! wenn ich sein Apollos bin,
Wer denn ist sein Homer?"
en
