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Gedenkstätte Hadamar

About the museum

Die Gedenkstätte Hadamar erinnert an die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde und befindet sich auf dem Gelände der Vitos-Klinik auf dem Mönchberg. Träger der Gedenkstätte ist der Landeswohlfahrtsverband Hessen. Die Zufahrt und der Fußweg zur Gedenkstätte sind in der Stadt ausgeschildert. Hadamar ist auch per Bahn und Bus gut zu erreichen.

Die Gedenkstätte existiert seit 1983. Zunächst wurde eine kleine, von Studierenden der Universität Gießen erarbeitete Ausstellung in den originalen Taträumen im Keller gezeigt. Seit 1991 besteht die ausführliche Dauerausstellung im Hochparterre des Hauses Nr. 5. Zu dem Ensemble der Gedenkstätte gehören: die ehemalige Busgarage, in der die Opfer der „T4“-Aktion aus den Bussen ausstiegen, die sie von den sog. Zwischenanstalten in die Tötungsanstalt gebracht hatten; die Dauerausstellung im ehemaligen Auskleideraum der Opfer; der Keller mit der ehemaligen Gaskammer, dem Sezierraum mit originalem Seziertisch und den Resten der Krematorien. Außerdem befindet sich der Friedhof mit den Massengräbern aus der zweiten, dezentralen Phase der NS-„Euthanasie“-Verbrechen auf dem Gedenkstättenareal.

Die ehemalige Landesheil- und Pflegeanstalt Hadamar gehörte ab 1941 zu den insgesamt sechs Tötungsanstalten der NS-„Euthanasie“ im damaligen Deutschen Reich. Die Morde an geistig behinderten und psychisch kranken Menschen wurden in Berlin in der Tiergartenstr. 4 („Aktion T4“) organisiert.

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand starben von 1941 bis 1945 rund 15.000 Menschen in den Räumen der ehemaligen Tötungsanstalt Hadamar. Von Januar bis August 1941 fanden die Morde zunächst in der Gaskammer im Keller statt. Die Menschen starben durch Kohlenmonoxid. Die Leichen der Opfer wurden nach der Vergasung in zwei Krematorien eingeäschert. Über 10.000 Kinder, Frauen und Männer fielen dieser ersten Mordphase zum Opfer. Ende August 1941 wurden die Gasmorde eingestellt.

Von August 1942 bis März 1945 fand die zweite, dezentrale „Euthanasie“-Phase statt. In diesem Zeitraum wurden nochmals etwa 4.500 Menschen aus dem gesamten Reichsgebiet umgebracht. Sie starben an den tödlichen Überdosierungen von Beruhigungsmedikamenten, die ihnen das Pflegepersonal verabreichte, durch gezielte Mangelernährung oder medizinische Vernachlässigung. Unter die Opfer in dieser Zeit fielen nun auch tuberkulosekranke Zwangsarbeiter/innen und deren Kinder, durch Bombenangriffe traumatisierte Menschen, sog. “jüdische Mischlingskinder“, die in Fürsorgeeinrichtungen untergebracht waren, sowie psychisch kranke SS-Angehörige und Wehrmachtssoldaten. Diese Menschen wurden nach der Ermordung in Massengräbern auf dem anstaltseigenen Friedhof begraben.

Am 26. März 1945 wurde Hadamar und damit die Landesheilanstalt von US-amerikanischen Soldaten befreit.

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