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Museum Langenargen Fritz Steisslinger - Faszination Wasser

Fritz Steisslinger - Faszination Wasser

About the Exhibition

Wasserbilder zwischen Alb, Bodensee und Brasilien

Das Element Wasser fasziniert durch seine Unbeständigkeit und die Vielfalt seiner Erscheinungsformen. Es gilt als Symbol des Lebens, der Lebenskraft, der Erneuerung und Reinigung, aber auch der Bedrohung und bietet darüber hinaus spannende Möglichkeiten zur künstlerischen Auseinandersetzung mit Farbe, Licht und Atmosphäre.

Wasser ist ein Leitmotiv im vielfältigen Œuvre von Fritz Steisslinger (1891–1957), den man zu den bedeutendsten Malern im südwestdeutschen Raum zählen muss und den es vielerorts noch zu entdecken gilt. Mit Werken aus über vier Jahrzehnten führt die Ausstellung eindrucksvoll vor Augen, wie facettenreich und sensibel Steisslinger sich der Herausforderung stellte, die Beschaffenheit des Wassers mit seiner Kunst zu erkunden.

Wasser begegnet uns bei Steisslinger als Sphäre der Natur, der Freizeit oder der Arbeit in Form von Teichen, Seen, Flussläufen oder Meer, aber auch als Regen, Wolken und Schnee. Ruhige spiegelnde Flächen kommen dabei ebenso vor wie nuancenreiche, geradezu abstrakte Wellengefüge. Die Materialität dieser Bilder verdankt sich ebenfalls dem Wasser, denn Steisslinger bevorzugte die Technik der Aquarell- und Deckfarbenmalerei, die er virtuos beherrschte. Das Verlaufen flüssiger Farbe machte er zunehmend zum Ausgangspunkt kraftvoller Kompositionen.

Das flüssige Element reflektiert mit seiner Nichtfixierbarkeit letztlich das Leben und die Kunst Fritz Steisslingers. Zu Recht gilt er als Vertreter der sogenannten "Verschollenen Generation" von "Expressiven Realisten", die aufgrund der Nazizeit und der Dominanz ungegenständlicher Kunst nach 1945 lange Zeit vernachlässigt wurden. In der Ausstellung kann man sich jedoch davon überzeugen, dass Steisslingers stilistische Bandbreite größer ist, als es derartige kunsthistorische Schubladen suggerieren.

Wir werden zudem Zeugen eines rastlosen Reisenden, der sich weltweit der schwierigen Aufgabe verschrieben hat, die Unbeständigkeit des Wassers in lebendige, markant-expressive Bilder zu bannen. Das Motivrepertoire reicht vom Garten seiner Villa in Böblingen über die Schwäbische Alb und den Bodensee bis hin nach Venedig, Berlin, zur Ostsee sowie schließlich bis nach Brasilien, wo Steisslingers Werk 1934 und ab 1947 in einer ausdrucksstarken Farbenpracht kulminieren sollte, die ihresgleichen sucht.

Schauen Sie vor dem Besuch den informativen Rundgang durch Fritz Steisslinges Künstlerhaus in Böblingen an, um die Ausstellung noch mehr zu genießen.

Zum Video gelangen Sie hier (https://www.fritz-steisslinger.de/k%C3%BCnstlerhaus/).

Weitere interessante Informationen zum Künstler finden Sie unter www.fritz-steisslinger.de.

 

Sonder- und Dauerausstellung im Dialog

Um der Faszination von Wasser auch in den Bildern anderer namhafter Künstler:innen nachzuspüren, wurde die Dauerausstellung in großen Teilen neu gehängt und gezielt um Leihgaben ergänzt. Die Präsentation umfasst hervorragende Werke vom Mittelalter bis zur Gegenwart, darunter von Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann – einer der Schwerpunkte des Museums. Vertreten sind darüber hinaus der Bodenseemaler André Ficus, Andreas Asper, Karl Caspar und Maria Caspar-Filser sowie Dieter Groß, Julius Herburger, Christian Landenberger und – mit einer Extraprise Humor – Jan Balet und Karl Hurm.

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