Martin Luther: lat. Brief (E.Br.m.U.) an: Karl [Römisch Deutsches Reich, Kaiser, V.] in [Worms] Friedberg, 28.04.1521 (Dominica Cantate ... 1521) 8 S., 4°, Erste Seite eingerissen
Auf der Rückreise von Worms schrieb Luther diesen ausführlichen Brief an den Kaiser, in dem er noch einmal darlegte, warum er den Widerruf seiner Schriften nicht leisten konnte. Obwohl der Brief dem Kaiser ausdrücklich für das gehaltene Geleit dankt, fand der kurfürstlichen Sekretär Georg Spalatin niemanden, der ihn seinem Adressaten aushändigen wollte. Trotzdem erschien bald eine gedruckte Fassung.
Das Manuskript wurde in einer Auktion 1911 in Leipzig von dem amerikanischen Multimillionär Pierpoint Morgan ersteigert und Kaiser Wilhelm II. als Geschenk verehrt. Um seine Gabe wertvoller zu machen, hatte Morgan zwei Agenten, die von einander nichts wußten, zu der Versteigerung geschickt, und somit den Preis auf für damalige Zeiten unerhörte 102.000 Goldmark getrieben. Vom Deutschen Kaiser bekam er den Roten Adlerorden, die Lutherhalle in Wittenberg dagegen erhielt den Brief.