Aufrechte Flügel unterschiedlicher Form entstanden seit etwa 1798 in steigender Zahl. Sie bezeugen den (vergeblichen) Versuch, die klanglichen Qualitäten eines Hammerflügels mit der Platzersparnis eines Tafelklaviers zu verbinden. Zugleich war das Pianoforte, das wichtigste Instrument bürgerlicher Musikausübung, als repräsentatives Möbelstück für den Salon zu gestalten. Namensgebend für den Giraffenflügel war die asymmetrische Form des aufgerichteten Resonanzkörpers. Das klar gegliederte Möbel weist eine reiche dekorative Ausstattung auf, darunter feuervergoldete Bronzeapplikationen von dem österreichischen Medailleur Franz Detler.
Sechs mit Pedalen zu betätigende Züge, darunter Fagott- und Janitscharenzug, statten das Instrument mit zusätzlichen musikalischen Möglichkeiten aus.
Der Giraffenflügel ist im Haus der Musik im Fruchtkasten ausgestellt.