Porträt des russischen Zaren Peter I., halbe Figur in einem ovalen, mit Zweigen geschmückten Rahmen; nach Kneller. Mezzotinto, um 1698.
Der Zar trägt einen dünnen Oberlippenbart und ist in einen Harnisch gekleidet. Ein Hermelinumhang ist mit zwei großen Edelsteinen und einem Perlenband über der Brust befestigt. Außerhalb des Rahmens, liegen auf einem Podest Krone, Reichsapfel, Schwert und Zepter.
Beschriftet mit dem Bildtitel sowie „Iussu Britannicae Majestatis Godefridus Kneller Eques ad viuum Pinxit. 1697“ und „I. Smith Fecit & excudit.“
Russland, von Großbritannien aus am anderen Ende Europas gelegen, versuchte an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert sich nach Westen zu öffnen und als europäische Macht wahrgenommen zu werden. Ausdruck dafür war die so genannte Große Gesandtschaft, an der der junge Zar – zeitweise inkognito – selbst teilnahm und die durch mehrere europäische Länder bis auf die britische Insel führte. Offenbar bei dieser Gelegenheit wurde Peter I. von Godfrey Kneller porträtiert und John Smith sorgte mit seinen, nach dessen Vorlage angefertigten und selbst verlegten, Mezzotintos für eine breitere Wahrnehmung des, bis dahin weitgehend unbekannten Reichs im Osten und seines Herrschers. | Wolfgang Rose
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