Um die Mitte der dreißiger Jahre malte Daege mehrfach Genrebilder mit den damals beliebten Motiven aus dem Kloster- und Pilgerleben. In diesem Bild wandert ein greiser Kapuziner in Begleitung eines Ministranten durch eine felsige Landschaft. Er trägt ein gotisch geformtes goldenes Sakrament. Vermutlich ist er zu einem Sterbenden unterwegs, um diesem das Sakrament zu reichen. Die anekdotische Pointe – hier: das Waten durch flaches Wasser, die in der Hand gehaltenen Sandalen – wird von der romantischen Kulisse eines düsteren Gebirgszugs hinterfangen. Den Erfolg dieser Komposition bezeugen zwei graphische Wiedergaben (Lithographie von Carl Lange, Kupferstich von Moritz Voigt). Daege malte eine Wiederholung, die vor 1877 in der Sammlung F. Fallou, Berlin, hing. | Claude Keisch
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