1825 wurde Julius Schnorr von Carolsfeld durch König Ludwig I. von Bayern nach München berufen, um dort den von Leo von Klenze errichteten Königsbau der Residenz auszumalen. Zum Thema der Fresken für fünf Säle im Erdgeschoß der Residenz wählte Schnorr von Carolsfeld die Nibelungensage. Für die Eingangswand im zweiten Nibelungensaal, den Saal der Hochzeit, war die Szene »Siegfrieds Rückkehr aus dem Sachsenkrieg« vorgesehen. Ab 1834 wurde das Fresko nach Schnorr von Carolsfelds formatgleichem monumentalen Karton ausgeführt. Dargestellt ist der in Worms einziehende Siegfried, der von König Gunther empfangen wird. Der siegreiche Held weist auf die gefesselten, neben ihm reitenden Sachsenfürsten, die er aus der Schlacht mitbringt, hinter ihm das Burgunderheer mit Fahnenträger Volker und Hagen als Kampfgenossen. Mehrere Zeichnungen und Entwürfe gingen dem Karton voraus, unter anderem Porträtstudien der Cornelius-Schüler Victor Emil Janssen (Hamburger Kunsthalle) und Maximilian Seitz (Privatbesitz), die Schnorr von Carolsfeld für die beiden Knappen neben König Gunther verwendete. Mit dem Fresko waren Schnorr von Carolsfeld und Ludwig I. nicht zufrieden, es wurde entfernt; eine zweite, leicht veränderte Version entstand 1844. | Birgit Verwiebe
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