Durch die Heilig-Blut-Reliquie, welche Judith von Flandern, die Frau Herzogs Welfs IV. der Abtei im 11. Jahrhundert geschenkt hatte, wurde das Benediktinerkloster Weingarten das Ziel vieler Pilgerreisen.
Darüber hinaus entwickelte sich im Zuge der Heilig-Blut-Verehrung der sogenannte Blutritt. In seiner heutigen Form ist er nur noch ein Rest einer ehemaligen umfassenden religiösen „Blutfreitagsprozession“. Für deren Herkunft gibt es mehrere Erklärungsversuche. So wird unter anderem vermutet, dass diese aus Bittprozessionen entstand. Im 20. Jahrhundert erfuhr der Blutritt einen Bedeutungsaufschwung, in dessen Rahmen es zur Prägung mehrerer Medaillen mit Abbildungen des Blutritts kam. In diesen Kontext gliedert sich die abgebildete Medaille. Die Rückseite zeigt eine Szene der Prozession mit Blutreitern und Fußvolk. Im Hintergrund sind die Konturen des Klosters Weingarten abgebildet.
Auf der Vorderseite der Medaille befindet sich die Pieta von Pfärrich. Diese Darstellung bezieht sich auf die Pieta-Figur in der Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Pfärrich.
Die Umschrift nennt den Grund der Ausgebung der Medaille: AUSSTELLUNG IM KLOSTER WEINGARTEN / 23. SEPT. - 4. NOV. 1990. Diese Ausstellung wurde vom Landkreis Ravensburg veranstaltet, auf den in der Umschrift auf der Rückseite hingewiesen wird. Sie nennt auch den Titel der Ausstellung: ZU FUSS. ZU PFERD.. / WALLFAHRTEN IM KREIS RAVENSBURG.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Vivien Schiefer]
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