Pferde sind seit der Hyksoszeit (um 1648–1539 v. Chr.) in Ägypten nachweisbar. Ebenso ist die Streitwagentechnologie seit dem Ende der 17. Dynastie (um 1645–1550 v. Chr.) belegt und stammt ursprünglich aus dem vorderasiatischen Raum. Genutzt wurde der schnelle Wagen zur Jagd, zu Ausfahrten und zur sportlichen Betätigung der Elite, kam jedoch vorrangig im Krieg zum Einsatz. Der Streitwagen ist ein leichtes Gefährt aus gebogenem Holz bestehend aus einer Plattform mit Brüstung, die auf einer Achse mit zwei großen Speichenrädern montiert ist. Eine lange Deichsel führt zu einem geschwungenen Joch, dessen Arme in Voluten münden und deren Abschluss meist mit einem spitzen kegelförmigen Jochknauf verziert ist. Am Joch sind die Jochgabeln befestigt, unter denen zwei Pferde eingespannt wurden. Der obere Abschluss ist mit einem Knauf aus Stein versehen (ÄM 30148). Von diesen verschiedenen Applikationen wurden in Achet-Aton bisher knapp 50 Stücke identifiziert, die vorrangig in den Wohnhäusern, gefolgt von den Stall- und Militärgebäuden, aber auch in der Nekropole zutage traten.
Nach: Schmidt, S., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 212 (Kat.-Nr. 11).
Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
O 47.01 (Haus) (Ägypten / Mittelägypten / Amarna)
Schenkung James Simon, 1920
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