Hüftstück im Dreiviertelprofil en face, den linken Arm auf eine Brüstung gelegt, in der Rechten ein Brief. Die Kleidung ist aufwendig, zeitüblich trägt Samuel Frhr. von Cocceji (1679-1755) eine Allongeperücke. Im Hintergrund ein Regal mit Büchern und rechts ein Ausblick auf das Berliner Kammergericht, was auf seinen Beruf als Jurist und seine Tätigkeit als Präsident des Kammergerichts seit 1723 verweist. Das Porträt ist gefasst in einem Rahmen, dessen Ecken mit Rocaillen und Akanthus, unten mit Wappenkartusche verziert sind. Es handelt sich um einen schwachen Abdruck, dessen Knickfalten restauriert sind, doch sind kleine Fehlstellen vor allem in der Kleidung geblieben. Vorlage war das Ganzfigurporträt von Barbara Rosina Lisiewska, das sie im Jahre 1737 malte (heute Warschau Nationalmuseum Inv.-Nr. 186849).
Angekauft für das Märkische Museum von O. Kohn 1905.
Die Darstellung ist fünfzeilig untertitelt Mi. u. "Samuel L. B. de Cocceji, / S. Reg. Majest. Boruss. Sanctioris Consilii atque Status / Minister, Tribunalium omnium tam Ecclesiasticorum qua / civilium Praeses primarius Dynasta in Wussecken, / Kleist, Kepka, Laas, etc.", darunter bez. li. u. "Rosina Lysiesky pinxit.", re. u. "J. Jacob Haid, sculps. et excud. Aug. Vindel."
Literatur: Ekhart Berckenhagen: Anna Rosina Lisiewska-Matthieu-de Gasc. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 31 (1992), S. 77-114, hier Nr. 26 (S. 97).
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