museum-digital
CTRL + Y
en
Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Schloss Moritzburg Goldleder [Mor_IN_001656]
Wandbespannung im Billardsaal: Gemälde auf Leder zum Fischerfest und zur Parforcejagd (SBG gGmbH CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: SBG gGmbH / Höhler, Frank (foto + form) (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Previous<- Next->

Wandbespannung im Billardsaal: Gemälde auf Leder zum Fischerfest und zur Parforcejagd

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

„Eine Meuble von sehr schön gemalten Leder von differenten Figuren, worunter sich Joseph mit der Eule be?ndet“. -
So beschreibt das Inventarverzeichnis von 1733 die Raumausstattung vom "Billardsaa"l im ersten Obergeschoss in Schloss Moritzburg. Das Verzeichnis entstand nach dem Umbau unter August dem Starken. Diese Wandbespannung hat sich bis heute erhalten.
Der Billardsaal gliedert sich nördlich, der Monströsensaal südlich an den Steinsaal an. Sie leiteten in die dahinter liegenden Quartiere der königlichen Familie und ihrer Gäste über. Zwischen 1723 bis 1733 wurden alle diese Räume mit Ledertapeten ausgekleidet. Das aus vermutlich Kalb- oder Ziegenhäuten gefertigte Leder hatte man bewusst für die Dekoration ausgewählt, um im Interieur des Schlosses auf Jagd und Wildtiere anzuspielen.
Die um 1728 geschaffenen Monumentalmalereien werden dem venezianischen Maler Lorenzo Rossi (um 1690–1731) zugeschrieben. Vermutlich war auch sein Landsmann Giovanni Battista Grone (1682–1748) an der Ausführung beteiligt.
Während im Monströsensaal Szenen aus der antiken Mythologie zu sehen sind, enthält der "Billardsaal" zeitgenössische Darstellungen von Jagd und Fischerei. Die Felder über den Türen (Supraporten) enthalten Allegorien der vier Jahreszeiten. Der große Billardtisch in der Mitte des Saales verdeutlicht, dass der Raum früher als Spielsaal genutzt wurde. Es handelt sich um einen der ältesten weltweit erhaltenen Billardtische.
Beschreibung der Wandbespannung mit höfischen Szenen:
Der über neun Meter hohe Raum ist ringsum mit wandhohen Ledertapeten bespannt, die Bemalungen tragen und wie Gobelins wirken. Fünf der sechs Wandfelder beschreiben den Verlauf einer Parforcejagd. Die Bildfolge ist, ausgehend von der Szene auf der Nordwand, im Uhrzeigersinn zu lesen. Sie beginnt mit dem Aufbruch des Hofstaates am Morgen, wird aber an der Ostseite durch ein Fischereifest unterbrochen. August der Starke in der Kleidung eines polnischen Edelmannes wird von seinem Hofstaat begleitet. Die Dame neben ihm könnte seine Mätresse Aurora von Königsmarck (1662–1728) sein. Das Geschehen wird mit einer Mahlzeit des Hofstaates im Freien fortgesetzt. Bei der Hetzjagd stehen an bestimmten Orten ausgeruhte Pferde und Hunde bereit. Die vierte Szene zeigt eine solche Relais-Station mit Kavalieren und Damen. Im fünften Bild wird der Hirsch von den Jägern gestellt, während Reiter, vermutlich Kurprinz Friedrich August und seine Gemahlin dorthin eilen. Das abschließende Bild zeigt das Aufbrechen und Zerlegen des getöteten Hirsches.

Material/Technique

Leder; bemalt, punziert

Measurements

Karree: Höhe x Breite [cm]: 66,0 - 67,0 x 49,5 - 50,5 (z.T. auch 50,5 x 50,5)

Literature

  • Donath, Matthias; Hensel, Margitta (2015): Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen. Leipzig
Map
Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Schloss Moritzburg

Object from: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Schloss Moritzburg

Herzog Moritz von Sachsen ließ im wildreichen Friedewald bei Dresden zwischen 1542 und 1546 ein Renaissance-Jagdschloss – die „Moritzburch“ –...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.