Der Inventareintrag von 1934 lautet:
"Porzellangruppe aus drei Teilen, farbig bemalt: Bacchus und Venus (nach Coypel, L`Alliance de Bacchus et de Venus).
a. Bacchus auf einem Weinfaß sitzend, in der linken Hand einen goldenen Deckelpokal. Am Boden knieender Satyrknabe, der aus dem Faß Rotwein in eine Flasche füllt, daneben Tambourin und Korbflasche.
b. Venus auf Baumstumpf sitzend, neben ihr zur Rechten ein Fruchtkorb, zur Linken ein Putto mit Glas und Rotweinflasche in den Händen, zwischen seinen Beinen ein ruhender Ziegenbock.
c. tanzender Knabe mit erhobenen Armen. Staffierung in Rosa, Grün, Violett, Elfenbeingelb, Braun. Rocaillesockel rosa und golden. (…) Zeptermarke, eingeritztes Formerzeichen ‘C M‘“
Die aus drei Teilen zusammensetzbare Figurengruppe bildet das Mittelstück eines figürlichen Dessertaufsatzes mit Darstellung eines Bacchanals. Im Kunstgewerbemuseum sind aus dem Bacchanal-Aufsatz außerdem vorhanden:
- Bacchant mit Panther (Inv. 1911,93)
- Sitzende Bacchantin mit Ziege (Inv. W-1982,62: farbig; Inv. 1903,25: weiß, glasiert)
- Bacchantin mit Weinschlauch und Putto (Inv. 1904,7)
- Bacchant mit Tamburin und Putto (Inv. 1936,58)
Mit dem auf einem Fass sitzenden Bacchus griff die Berliner Porzellanmanufaktur KPM um 1770 eine beliebte Komposition der Meißener Porzellanmanufaktur von 1754 auf, die Johann Joachim Kaendler zugeschrieben wird. Wie Dorothee Heim in ihrer 2016 erschienenen Publikation zur KPM-Porzellanplastik des Berliner Kunstgewerbemuseums ausführt, waren die drei Elemente der Bacchusgruppe auch einzeln zu erwerben. Auch die Porzellanmanufakturen in Kassel und in Fürstenberg führten Nachbildungen der zentralen Gruppe "Bacchus auf dem Fass" aus.
Lit.: Dorothee Heim, Die Berliner Porzellanplastik und ihre skulpturale Dimension 1751-1825. Der Sammlungsbestand des Kunstgewerbemuseums Staatliche Museen zu Berlin (=Bestandskatalog XXVI. des Kunstgewerbemuseums SMB), Berlin, Regensburg 2016, S. 406 ff., Kat. Nr. 82.
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