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Stiftung Händel-Haus Halle Bilder- und Graphiksammlung [BS-III 522]
Porträt Rudolf II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1552-1612) (Stiftung Händelhaus, Halle CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Händelhaus, Halle (CC BY-NC-SA)
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Porträt Rudolf II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1552-1612)

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Description

Porträt von Rudolf II. Der Kaiser wird hier als älterer Mann im Brustbild leicht nach rechts gezeigt. Sein Blick ist in eine unbestimmte Richtung gelenkt. Neben einem Schnurrbart und natürlichem Haar trägt er einen Hut mit Feder auf dem Kopf und eine Halskrause. Weiterhin ist er in ein reich verziertes Gewand gehüllt mit reich verzierter Weste darunter und einer grobgliedrigen Kette um den Hals, deren Anhänger nicht mehr erkennbar ist. Das Bildnis ist oval gefasst. Um das Bildnis herum wird ein ganzer Jahrmarkt präsentiert: während der Rahmen von Früchten und Vögeln umsäumt ist, erscheint in der Spitze oben ein Wappen. Links und rechts vom Rahmen stehen Figuren auf einer Brüstung: rechts eine Frau mit Flügeln und einer großen Feder wie ein Stab haltend, rechts ein nackter Mann mit Adler zwischen seinen Beinen, der anscheinend versucht ein Einhorn-Horn aus dem Bildnis zu bekommen. Über allem scheint links oben eine Sonne. In der linken und rechten oberen Ecke erscheinen weitere Wappen und die Worte "SALVTI PVBLICAE". Unter dem Bildnis wurde eine mit Beschlagwerk ausgestattete Kartusche eingefügt, die den Dargestellten beschreibt.
Rudolf II. war Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1576-1612), König von Böhmen (1575-1611) sowie König von Ungarn (1572-1608) und Erzherzog von Österreich (1576-1608). Seinen Hof hatte er in Prag. Er galt als großer Förderer der Kunst. Seine Kunstsammlung war enorm und umfasste etwa den Grundstock der Brueghelsammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien. Dazu gehörte eine Münzsammlung. Außerdem versammelte er regelmäßig Künstler an seinem Hof, etwa den niederländischen Künstler Adriaen de Vries. Rudolf II. selbst betätigte sich als Goldschmied.
Im Blatt sind keinerlei Hinweise auf Stecher und Vorlage zu finden. Dafür beschäftigen sich die Sammlungen, die ebenfalls ein Exemplar des Blattes besitzen, vielmehr mit dem Darstellungsrepertoire: laut dem LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster handelt es sich bei den flankierenden Figuren um Jupiter und eine Frau mit Palmenzweig. Außerdem sei das Blatt hier ein Typendruck. In entfernter Weise war als Ausgangspunkt für das Bildnis wohl ein Gemälde von dem deutschen Maler und aus Köln stammenden Hans von Aachen (1552-1615), der viele Persönlichkeiten am Prager Hof von Rudolf II. als Porträts schuf. Von Aachen malte das Bild zwischen 1606 und 1608 und es befindet sich heute im Kunsthistorischen Museum von Wien. Laut der Staatlichen Graphischen Sammlung von München wurde der vorliegende Stich, eine Ätztechnik wahrscheinlich, zwischen 1576 und 1700 hergestellt, eine ganz vage Datierung. Und laut der Universität Mannheim soll das Bildnis in Dominicus Custos Publikation Verwendung gefunden haben: "Atrium heroicum Caesarum, regum, [...] imaginibus [...] illustr[atum]", erschienen in mehreren Bänden ziwschen 1600 und 1602 in Augsburg. Das konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Im Ganzen lässt sich sagen, dass das Bildnis an sich sehr häufig gestochen wurde, es änderte sich nur das beigestellte Repertoire..

Beschriftung: RVDOLPHVS II. IMP. AVG. P. F. INCL. VICTOR. PP.
[Kartusche] RODOLPH: II. ADEO DAT. AETERN. PRINC. REIQ. ROM. DNS, FVNDATOR PVBL. QVIETIS: ET EXTINCTOR TVRCAE EERAE TYRANNDIS. PATR. PAT. SEMP. AVGVST. REX BOHEM. REX HVNGARIAE & ARCHID. AVSTR. &.
Non finemente geris, CAESAR, fine numine, nomen quod de gente tua Caesar habebat idem. Hic, ut pace frui posst, nam, bella gere bat; Non alium spectant & tua bella scopum. Huic lex fumma, SALVS POPVLI, fuit: una SALVTI ADSIS ut PVBLICAE, te quoque cura coquit. HISP.

Material/Technique

Radierung

Measurements

H: 28,9 cm; B: ca. 19,7 cm (Blattmaß). H: 17,7 cm; B: 12,5 cm (Plattenmaß).

Stiftung Händel-Haus Halle

Object from: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

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