Porträt von Julius Anton Graf Frangepan. Der militärisch tätige Graf ist hier als Halbfigur nach rechts gewandt dargestellt. Sein Blick geht links am Betrachter vorbei. Er trägt keine Perücke, sondern präsentiert sich mit seinem langen, natürlichen Haar und einem Kinn- bzw. Schnurrbart. Er trägt ein paar Rüstungsteile, dazu verzierte Gürtel für Waffen. In seiner, hier unsichtbaren rechten, Hand hält er einen Kommandostab, dessen Spitze vor ihm im Bild erscheint. Das Bildnis ist oval gerahmt. Darunter erscheint auf einem Schriftband eine vierzeilige lateinische Beschriftung.
Über Julius Anton Graf Frangepan ist nicht viel bekannt. Das Wesentliche kann man der Legende entnehmen: er lebte im 17. Jahrhundert, war ungarischer Nationalität, gehörte dem Spanischen Kriegsrat an, war kaiserlicher und/oder königlicher Oberst sowie Gouverneur der Unteren Pfalz. Auf diesem Blatt ist er in seiner Funktion als Kommandant in Frankenthal (1646 bis 1652) dargestellt.
Der Stecher wird im Blatt nicht genannt. Ganz sicher als Vorlage verwendet wurde eine Druckgrafik vom in Frankfurt a.M. tätigen Verleger und Kupferstecher Sebastian Furck (ca. 1589-1655). Das Blatt soll zwischen 1640 und 1655 entstanden sein und befindet sich heute in den Kunstsammlungen der Veste Coburg. Die Ähnlichkeit zum vorliegenden Objekt ist erstaunlich, es stellt einen Ausschnitt des Coburgschen Blattes dar ohne Verwendung des Hintergrundes. Es ist außerdem bekannt, dass Furck für Matthäus Merians d. Ä. (1593-1650) "Theatrum Europaeum" gearbeitet hat. So ist es nicht verwunderlich, dass der Stich in der Ausgabe von 1663 erschienen ist. Es besteht also die Möglichkeit, dass Furck für die Publikation von Merian erneut das Bildnis schuf, diesmal kleiner und reduzierter. Möglich wäre auch, dass er Merian die Vorlage lieferte und Merian stach es selbst, jedoch müsste Merian dafür für die folgenden Publikationen nach seinem Tod vorgearbeitet haben.
Beschriftung: ILLVSTRISSIM(us) et GENEROSSIM(us) DNS. IVLIVS ANTONIVS FRANGIPANI IMPERATORI(us) AC REGIVS HISPANIARVM CONSILIARI(us) HELLIC(us) COLONELLVS NEC NON PALATINAT(us) INFERIORIS et IN FRANCKINDALL GVBERNAtor.
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