Porträt von August Buchner. Der in Dresden geborene Dichter wird hier als Halbfigur nach rechts gezeigt. Sein Blick ruht auf dem Betrachter. Er trägt schulterlange, helle Haare mit Kinn- und Schnurrbart. Außerdem ist er in ein Gewand der Gelehrten gekleidet mit schulterbreitem Kragen. Um den Hals trägt er zwei längere Ketten mit Anhängern. In seiner rechten Hand hält er einen Teil des Umhangs sowie ein Buch, in das er seinen Finger als Lesezeichen gesteckt hält. Das Bildnis ist oval gefasst.
August Buchner begann zunächst ein Studium an der philosophischen Fakultät von Wittenberg. Nach und nach kristallisierte sich sein Interesse für Poetik heraus. 1616 wurde er ohne Magister Professor für Poetik, diesen holte er noch im gleichen Jahr nach. Seine Vorlesungen bildeten den Mittelpunkt des Wittenberger Dichterkreises und er übte erheblichen Einfluss auf die nachfolgende Dichterschar aus. 1631 verstarb der Professor für Rhetorik, diese Stelle floss nun in Buchners Professorenstelle ein. Außerdem war Buchner mehrere Male Dekan seiner Fakultät und Rektor der Universität.
Der in Augsburg tätige Kupferstecher und Verleger Johann Jakob Haid (1704-1767) hat das vorliegende Blatt als Schabkunst ausgeführt. Außerdem verlegte er das Blatt in Jakob Bruckers Publikation "Ehren-tempel der deutschen Gelehrsamkeit (...)" in Augsburg 1747. Viele Stecher haben bereits davor ein ähnliches Bildnis von Buchner hergestellt, daher kann unter dieser Fülle nur schwer eine Vorlage herauskristallisiert werden. Weitere Exemplare des vorliegenden Blattes befinden sich im Gleimhaus in Halberstadt, in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Signatur: Ioh. Iac. Haid excud. Aug. Vind.
Beschriftung: AVGVSTVS BVCHNERVS, Prof. Eloq. ed Pöes. Witteberg. nat. 1591. denat. 1661.
Wasserzeichen: vorhanden, rechter Blattrand: Zeichen.
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