Überlebensgroßer Kopf in vereinfachten Formen auf hohem vierkantigen Postament.
Hindenburg war sehr darauf bedacht, die Kontrolle über seine öffentliche Darstellung zu behalten. Deshalb durften nur wenige Künstler ihn porträtieren. Dazu gehörte Franz Metzner, der Schöpfer der Bildhauerarbeiten am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Er hielt sich im November 1915 im Hauptquartier OberOst in Kowno auf, zeitgleich mit dem Maler Walter Petersen, der im Auftrag von Hannovers Stadtdirektor Tramm ein Hindenburg-Porträt anfertigen sollte.
Allerdings fand Metzners Interpretation nicht die Zustimmung des Generalfeldmarschalls, der sich nach den Erinnerungen Petersens „assyrisch“ wiedergegeben sah. Dies passte nicht zu Hindenburgs Selbstdarstellung als unerschütterlicher deutscher Feldherr, der das Reich ungeachtet aller Opfer zum Sieg führen würde. Dennoch führte Metzner seinen Entwurf in Kalkstein aus und diese Büste wurde von einem hannoverschen Bürger erworben und der Stadt geschenkt.
Hannover war der Ort, an dem Hindenburg als pensionierter General gelebt hatte und von wo er 1914 wieder reaktiviert wurde. Hierher kehrte er nach Kriegsende zurück, bis er 1925 zum Reichspräsidenten gewählt wurde. Auch die verheerende Niederlage Deutschlands 1918 und selbst die Rolle, die er bei der Machtergreifung Hitlers spielte, konnten den von ihm aufgebauten Mythos nicht zerstören.
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