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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 30320]
Hannemann, Adriaen: Der Große Kurfürst, um 1767, GK I 30320. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Anders, Jörg P. (1979 - 1990) (CC BY-NC-SA)
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Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)

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Description

Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg ist vor einer massiven Felswand als Feldherr dargestellt, gekleidet in einem ledernen Koller (einer Art Waffenrock) mit Brustpanzer, Degen und Feldherrnstab. Mit seiner Linken verweist er auf eine Schlacht zu Pferde im Hintergrund, was seine Rolle als Befehlshaber unterstreicht. Ebenso wie die Elemente Brustpanzer, Waffenrock, Degen und Feldherrnstab verweist die Wiedergabe der Schlacht auf die militärischen Leistungen des Kurfürsten im Allgemeinen, ohne sich auf eine spezifische Schlacht zu beziehen. Mit diesen Elementen entspricht das Bildnis dem Typus des Feldherrenbildnisses, wie es in der Den Haager Malerei von Porträtmalern wie Adriaen Hanneman, Jan Mijtens, Jan de Baen und Pieter Nason häufig verwendet wurde. Gleichzeitig lässt die Darstellung den Einfluss des flämischen Malers Antonis van Dyck erkennen. Adriaen Hanneman hatte dessen Werke während eines mehrjährigen Englandaufenthaltes kennengelernt, wo Van Dyck seit 1632 große Erfolge als führender Porträtmaler der höfischen Gesellschaft feierte. 1640 von England nach Den Haag zurückgekehrt, ließen Hannemans Werke fortan Stil- und Bildelemente der eleganten, verfeinerten Porträtmalerei Van Dycks erkennen. So ist das Bildnis des Großen Kurfürsten mit Feldherrendarstellungen vergleichbar, die Hanneman in den 1640er bis 1650er Jahren schuf, beispielsweise dem Bildnis von Henry Stuart, Herzog von Gloucester (National Gallery of Art, Washington) von um 1653.

Die Datierung des Bildnisses schwankt in der Literatur zwischen 1647 und 1659. Das Gemälde wurde 1982 erworben, nachdem es sich jahrhundertelang im Besitz des Fürstenhauses Anhalt-Dessau, unter anderem in Wörlitz, befunden hatte. Johann Georg II. von Anhalt-Dessau war seit spätestens 1658 eng mit dem Kurfürsten von Brandenburg verbunden, in dessen Dienste er in diesem Jahr als Kavalleriegeneral und Statthalter der Kurmark trat. Ein Jahr später heiratete er die Schwägerin des Kurfürsten, Henriette Catharina von Oranien-Nassau. Möglicherweise steht die Entstehung des Bildnisses in Zusammenhang mit dieser doppelten engen Beziehung des Hauses Anhalt-Dessau zum Kurfürsten von Brandenburg ab 1658 oder kam einige Jahre zuvor über den Kontakt des Kurfürsten zu seiner Schwägerin in die anhaltischen Sammlungen. 1666 schuf Adriaen Hanneman ein Bildnis Johann Georgs II. (Anhaltische Gemäldegalerie Dessau), das ihn in einer vergleichbaren Komposition als Feldherrn vor der Darstellung einer Schlacht zu Pferde zeigt.

Das Gemälde wird heute im Schloss Oranienburg gezeigt.

Dr. Alexandra Nina Bauer

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

ohne Rahmen: Höhe: 114.50 cm Breite: 92.00 cm – mit Rahmen: Höhe, zeitgenössischer vergoldeter Schnitzrahmen: 129.50 cm Breite: 107.50 cm Tiefe: 9.00 cm

Literature

  • Börsch-Supan, Helmut: Zeitgenössische Bildnisse des Großen Kurfürsten, in: Ein sonderbares Licht in Teutschland. Beiträge zur Geschichte des Großen Kurfürsten von Brandenburg (1640 - 1688), hrsg. v. Gerd Heinrich, Berlin 1990, S. 151-166 (Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft, 8), S. 157, Abb. 5.
  • Der Große Kurfürst. Sammler, Bauherr, Mäzen 1620-1688, Ausstellung, Potsdam, Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1988, Potsdam 1988, S. 28, Kat. I.12, S. 13.
  • Gerson, Horst: Ausbreitung und Nachwirkung der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Haarlem 1942, Repr. Amsterdam 1983, S. 225, S. 236.
  • Kuile, Onno ter: Adriaen Hanneman, 1604-1671. Een haags portretschilder, Alphen aan de Rijn 1976. , S. 98/99, Kat. 56, Abb. 14
  • Niederländisches Künstler- Lexikon. Mit mehr als 3000 Monogrammen, bearb. v. Alfred von Wurzbach, 3 Bde., Wien / Leipzig 1906-1911, Bd. I (1906). , S. 647
  • Onder den Oranje boom. niederländische Kunst und Kultur im 17. und 18. Jahrhundert an deutschen Fürstenhöfen, 2 Bde., Ausstellung, Krefeld, Stadt Krefeld, 1999; Oranienburg, 1999; Apeldoorn, 1999, München 1999. , S. 323 bei Kat. 9/3
  • Seidel, Paul: Die Ausstellung von Werken der niederländischen Kunst des XVII. Jahrhunderts in Berlin. Die Beziehungen des Großen Kurfürsten und König Friedrichs I. zur niederländischen Kunst, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 11, Berlin 1890, S. 117-149., S. 132.
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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