"Lerch von Lerchenau, Joseph (1793-1859)
Medailleur und Stempelschneider.
Der 1793 in Prag als Sohn des Graveurs Thomas Lerch geborene Joseph Lerch war ebenfalls an der Münzstätte Prag tätig, wo er ab 1831 Graveurdiurnist und ab 1832 provisorischer Graveuradjunkt war. Ab den 1850er Jahren auch als Münzgraveur an der Münzstätte Karlsburg tätig.
Lerch von Lerchenau schuf eine Reihe von Medaillen mit unterschiedlichen Vorderseiten- und Rückseiten kombinationen in Erinnerung an die Krönungen in Prag, die er auch dort verkaufte.
Er entwickelte 1848 eine eigene Härtungsmethode für Stahl. 1849 dürfte er für die Anfertigung des Porträt Kaiser Franz Josephs I. für neue Münzen herangezogen worden sein. Der als Privatgraveur tätige Lerch von Lerchenau war der Hofkammer in Wien spätestens seit 1836 bekannt, als er sich um die Anfertigung der Stempel für die Auswurfjetons anlässlich der böhmischen Krönung bewarb. Von ihm stammen u.a. Medaillen auf den Besuch des Kaiserpaars in Prag 1835 und auf ihre böhmische Krönung 1836.
Lerch von Lerchenau starb 1859 in Prag.
Lit.: A. Mayr, Kaiser Ferdinand I. (1793-1875) und die Medaille. Die Medaillenproduktion am Hauptmünzamt in Wien zwischen 1835 und 1848 in kunsthistorischem und historischem Kontext, unpubl. phil. Diss. Wien (2020) 315-317; E. Fiala - J. Müller - J. Raudnitz, Katalog der Münz- und Medaillenstempelsammlung im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museum Wien IV (1906) 1294; L. Forrer, Biographical Dictionary of Medallists III (1907) 419; VII (1923) 550." - https://ikmk.smb.museum/ndp/person/13382, 24.05.2023
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